Providing Safety
ISO Markierung

EN ISO 14119

EN ISO 14119 Sicherheitsverriegelungen in Kombination mit Trennvorrichtungen

Die Norm EN ISO 14119 definiert die Konstruktionsanforderungen zur Minimierung der Überbrückungsmöglichkeiten von Sicherheitsschaltern.

Die europäische Maschinenrichtlinie schreibt vor, dass Maschinen mit sicherheitstechnischen Vorrichtungen, wie z. B. Sicherheitsschaltern und Verriegelungsvorrichtungen, ausgestattet werden müssen.

Die Norm NEN/EN/ISO 14119:2013 sieht außerdem vor, dass Maschinen so gebaut sein müssen, dass die Motivation zur Überbrückung dieser Sicherheitsvorrichtungen minimiert wird. Dies ist eine Ergänzung zu den Vorschriften der Norm ISO 1200, die festlegt, dass die Möglichkeit der Überbrückung von Sicherheitseinrichtungen bei der Risikobeurteilung berücksichtigt werden muss.

Die ISO 14119 beschreibt 4 Schritte, um zu verhindern, dass Sicherheitsschalter und Trenneinrichtungen auf einigermaßen vorhersehbare Weise umgangen oder außer Kraft gesetzt werden können.

Der erste Schritt ist die Umsetzung der grundlegenden Maßnahmen, wie sie in Abschnitt 4 der ISO 14119 – Anforderungen an die Konstruktion und den Einbau von verriegelnden und nicht verriegelnden Sicherheitseinrichtungen beschrieben sind. Diese schreibt vor, dass Sicherheitsbauteile des Typs 3 (‘kontaktlose Sicherheitsschalter ohne Kodierung’) nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn die begründete Annahme besteht, dass sie nicht überbrückt oder manipuliert werden können.

Keine Motivation zur Manipulation oder zur Überbrückung?

Wenn sich nach der Umsetzung dieser Grundmaßnahmen herausstellt, dass keine Motivation zur Manipulation oder zur Überbrückung besteht, sind keine weiteren Vorkehrungen zu treffen.

Stellt sich heraus, dass die Motivation zur Manipulation oder zur Überbrückung vorhersehbar bleibt, ist als nächster Schritt zu überprüfen, ob sie beseitigt oder minimiert werden kann. Dies kann durch konstruktive Maßnahmen oder alternative Methoden geschehen. Im letzteren Fall kann es sich um Modi zum Einrichten, Werkzeugwechsel, zur Fehlersuche, Wartung oder Prozessüberwachung handeln.

Kann die Motivation beseitigt oder minimiert werden, sind keine zusätzlichen Maßnahmen zu treffen.

Sollte dennoch die Motivation zur Manipulation oder zur Überbrückung vorhersehbar sein, sind zusätzliche Vorkehrungen zu treffen.

Die folgenden 4 Arbeitsschritte sind von Bedeutung und es lohnt sich, diese als Flussdiagramm erneut anzuschauen.

Ergänzende Maßnahmen

Wenn die Motivation zur Überbrückung und/oder zur Manipulation nicht beseitigt werden kann, fordert die Norm ISO 14119, dass zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Risiko der Überbrückung von Sicherheitsschaltern zu minimieren.

Diese zusätzlichen Maßnahmen werden wie folgt eingestuft:

  • Verhindern Sie den Zugriff auf die Sicherheitsschalter durch eine unzugängliche Anbringung oder durch eine Anbringung hinter der Schutzeinrichtung.
  • Verhindern Sie den Austausch von Betätigungselementen, z. B. durch den Einsatz von eindeutig codierten Aktoren.
  • Verwenden Sie nicht entfernbare Befestigungen, um das Entfernen von Sicherheitsschaltern und Aktuatoren zu verhindern.
  • Verwenden Sie ein System zur Steuerung von Sicherheitsverriegelungen, um einen fehlerfreien Betrieb zu gewährleisten.

Benötigen Sie Unterstützung? Fragen Sie unsere Spezialisten

Warum sollte ein Betreiber einen Sicherheitsschalter überbrücken wollen?

Die Motivation zur Manipulation war ein Hauptthema bei der Neuformulierung der Norm ISO14119, wobei der Schwerpunkt auf zusätzlichen Vorkehrungen zur Vermeidung von Manipulationen lag.

Die aktuelle Norm bestimmt nicht ausbaubare Bedienelemente und schließt die Nutzung von Sicherheitsschrauben aus. Es wurden erhebliche Bemühungen zur Verbesserung der bestehenden Vorschriftentabelle vorgenommen, aber der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf zusätzlichen Vorkehrungen und nicht auf der Beseitigung des zugrunde liegenden Problems – warum sollte ein Betreiber einen Sicherheitsschalter überbrücken wollen?

Bei der Überprüfung zusätzlicher Vorkehrungen ist es wichtig, dem Vier-Schritte-Ansatz unter Berücksichtigung der folgenden Schlüsselfrage zu folgen: „Besteht eine Motivation zur Beeinträchtigung oder Manipulation?” Wenn sie nicht vorliegt oder beseitigt werden kann, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass die Motivation zur Manipulation bei der Gefahrenbeurteilung beseitigt werden muss, was nicht nur zu einer sichereren Arbeitsumgebung, sondern auch zu Produktivitätssteigerungen führt. Sich nur darauf zu konzentrieren, das „Umgehen” von Sicherheitsschaltern zu erschwerenden, beseitigt nicht die Problematik, sondern bekämpft nur die Symptome.